17.06.2018 FSV Blau-Weiß Greifswald vs. VfB Pommern Löcknitz 1:0 (1:0)

Endlich wieder Landesliga! – Blau-Weiß macht Aufstieg perfekt

„Das lassen wir uns hier nicht mehr nehmen!“, war der O-Ton, der am Sonntagnachmittag in der Halbzeit aus der Kabine des FSV Blau-Weiß Greifswald zu vernehmen war. Soeben hatte Daniel Langenstein mit einem schönen Freistoßtreffer die vielumjubelte Führung für die Hansestädter besorgt. „Das geben wir nicht mehr ab!“ Eigentlich war damit das Motto der vergangenen Monate gut auf den Punkt gebracht. Blau-Weiß stand seit dem 19. Spieltag, mit Ausnahme von zwei Wochen, an der Tabellenspitze der Landesklassestaffel II. Nach der verkorksten letzten Rückrunde, als man trotz Platz 4 zur Winterpause die Landesliga verlassen musste, hatte das Team nur ein Ziel: wieder zurück! Hatte man am vorletzten Spieltag in Groß Miltzow noch den ersten Matchball vergeben, war man diesmal bis in die Haarspitzen und darüber hinaus motiviert. Fest stand: Drei Punkte im Heimspiel gegen Löcknitz, gegen die es in der Hinserie ein 0:3 gegeben hatte, reichten sicher zum Aufstieg. Dass Usedom in Hohendorf tatsächlich verlieren sollte, war zu keinem Zeitpunkt abzusehen.

Die Reiter-Elf begann überaus engagiert und feldüberlegen. Schon nach 25 Minuten trugen mit Leon Felzmann und Jan Ehlert zwei Blau-Weiße einen Turban, weil sie sich in Zweikämpfen am Kopf verletzt hatten. Allerdings agierte man in weiten Teilen auch etwas verkrampft. Im ersten Durchgang war der Gast nicht weniger torgefährlich und vor allem bei Standards eine stete Bedrohung. Die Erlösung kam mit dem Pausenpfiff. Nach Foul an Yevhen Hulevskyi setzte Langenstein die Kugel genau ins rechte untere Eck. Er hatte sich seinen ersten Saisontreffer für einen ganz besonderen Moment aufgehoben. Löcknitz konnte auch deshalb keine Reaktion zeigen, weil Schiedsrichter Christoph Lissner die Partie gar nicht mehr anpfiff. Nach dem Seitenwechsel wogte das Spiel lange hin und her und stand auf des Messers Schneide – bis die Greifswalder es wieder an sich rissen. Spätestens ab der 70. Minute hatten sie es ganz fest unter Kontrolle, kreierten eine Vielzahl eigener Gelegenheiten. Nur wollte das Runde einfach nicht ins Eckige. Hätte es zu diesem Zeitpunkt noch 0:0 gestanden, die 86 zahlenden Zuschauer wären vermutlich verzweifelt. Steffen Eickfeldt, mit 29 Saisontoren zweitbester Ligaschütze, traf aus einem Meter nur den Pfosten. Marco Sander, mit 26 Treffern Dritter in der Torjägerliste, ging es vom Elfmeterpunkt ebenso. Diverse weitere Schussversuche blieben in der vielbeinigen Abwehr hängen. Es war wie verhext. Nur gut, dass hinten nichts mehr anbrannte. Keeper Daniel Frank verlebte einen weitgehend ruhigen Nachmittag.

Der Jubel nach dem Abpfiff war grenzenlos. Der FSV Blau-Weiß hat damit in seiner zweiten Landesklassesaison den zweiten Meistertitel eingefahren. Geht es nach Trainer Andreas Reiter, sollte es aber auch erst einmal die letzte Spielzeit dort gewesen sein, auch wenn er über die Zukunft noch nicht sprechen wollte. „Heute feiern wir einfach nur! Ich bin stolz auf die Jungs, die sich mit diesem Spiel für ein tolles Jahr belohnt haben.“

Torfolge: 1:0 Langenstein (45.)

Blau-Weiß mit: Frank – Hulevskyi, Hackbusch, Klug, Langenstein – Ehlert – Felzmann (Münchberg), Sander, Gust, Büchner – Eickfeldt (Schröder)